„Gäste Ospiti Guests“: Werkschau an der Fakultät für Design und Künste
Design und Kunst bieten Lösungswege und setzen Impulse für zahlreiche Herausforderungen, denen unsere Gesellschaft gegenübersteht. Dies wird einmal mehr auf der traditionell im Juni an der unibz stattfindenden Werkschau „Gäste Ospiti Guests“ (GOG) bewiesen: eine Ausstellung, in der aktuell rund 230 Studierende der Fakultät für Design und Künste ihre Werke, Installationen und Produkte der Öffentlichkeit präsentieren. Die insgesamt 16 Projekte aus den Bereichen Produktdesign, Visuelle Kommunikation, Eco-Social Design, Kunst und Typographie entstanden teilweise in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Unternehmen. Darunter zum Beispiel ein Projekt mit dem Titel „As Found. Design Inspiration from Regional Folk Craft Museums“. Die Geschichte der Menschheit spiegelt sich in von Menschen geschaffenen und verwendeten Gegenständen wider. Viele dieser Dinge haben ihre eigene Geschichte und manche haben es sogar bis ins Museum geschafft. Bei genauerem Hinsehen, in diesem Fall im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, entdeckten die Studierenden wahre Schätze der Volkskultur, die sie zu einigen raffinierten und nachhaltigen Designideen inspiriert haben. Daraus entstanden Alltagsgegenstände und Möbel, vorwiegend aus Holz, die in Kooperation mit „Side by Side” – Design aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung – hergestellt wurden.
Die Studierenden des Masters in Eco-Social Design arbeiteten auch mit verschiedenen externen Partnern an konkreten Problemstellungen. NGOs, Verbände, Genossenschaften, Bürgerinitiativen und öffentliche Einrichtungen lieferten Inputs, zu denen die Studierenden Lösungsvorschläge entwickelten. Durch die Konfrontation mit allgegenwärtigen Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit oder Neugestaltung von öffentlichem Raum entstanden im Projekt „STRING FIGURES – transforming together“ kreative und innovative Konzepte. Eine grüne Oase statt Asphalt, Musik als Mittel zur Förderung des kulturellen Austauschs oder der Verleih von Möbeln an einkommensschwache Menschen sind nur einige Beispiele im Rahmen von „STRING FIGURES – transforming together“, die von Studierenden bei GOG präsentiert werden.
Das Projekt „Design-Publish-Exhibit“ beschäftigt sich hingegen mit dem gesamten Branding und der Kommunikation für eine kleine historische Fotoausstellung zum Gedenken an die Bombardierung von St. Martino, Trient im Mai 1944. Es entstand in Zusammenarbeit mit der Fondazione Museo Storico del Trentino. Die Studierenden entwickelten eine Plakat- und Social-Media-Kampagne, entwarfen eine Postkarte und einen Katalog, kuratierten und bauten die Ausstellung auf und dokumentierten das gesamte Projekt.
Im Fokus des Projekts „Everything Is Connected“ steht die hochaktuelle Thematik des nachhaltigen Umgangs mit den begrenzten Ressourcen unseres Planeten. Durch die Wiederverwendung vorhandener Materialien wird der Abbau von Rohstoffen reduziert. Die Studierenden stellten Produkte neu zusammen, in dem sie Gegenstände zerlegten und für eine neue Verwendung wieder zusammensetzten. Zudem haben sie erforscht, wie Ressourcen effizienter genutzt werden können, indem Materialien ausgeliehen werden. Diese Überlegungen führten zu originellen und zukunftsorientierten Produkten.
Ein Rundgang durch diese Vielzahl an kreativen Ideen und innovativen Vorschlägen, begleitet von persönlichen Gesprächen mit den Studierenden, steht allen Interessierten offen. Zu sehen ist die Ausstellung am Campus Bozen am kommenden Freitag, 14. Juni, von 18 bis 21 Uhr und am Samstag, 15. Juni, von 11 bis 17 Uhr.
(ros)