In ihrem Vortrag wird Rosa Salzberg ein zentrales Thema der Geschichte Europas in der Neuzeit aufgreifen: den Zusammenhang zwischen Mobilität, Migration und Armut. Der Fokus liegt dabei auf Norditalien.

Während viele der bedeutenden Persönlichkeiten der Renaissance (Künstler, Humanisten, Politiker, Diplomaten) sehr mobil waren, sahen sich die meisten Migrant*innen aufgrund von Faktoren wie Armut, Hunger, Krieg und Verfolgung zur Migration gezwungen. Obwohl es schwierig ist, die individuellen Erfahrungen gewöhnlicher mobiler Menschen in der Renaissance zu rekonstruieren, können wir Grundzüge ihrer Geschichten verstehen, indem wir die sozialen  Strukturen und die Diskurse über die Mobilität in dieser Zeit untersuchen. Die Referentin befasst sich insbesondere mit den Infrastrukturen, die entwickelt wurden, um die Mobilität „erwünschter“ Migrant*innen zu erleichtern, sowie mit den Strategien, die Mobilität „unerwünschter“ Fremder zu kontrollieren und manchmal zu unterbinden.

Die Veranstaltung wird vom Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen in Kooperation mit der Landesbibliothek Claudia Augusta organisiert.

Der Termin gilt als Lehrer*innenfortbildung.