#climbingforclimate: Die dritte Ausgabe der Initiative im Gadertal
Am gestrigen Sonntag, den 12. September, war das Gadertal Austragungsort von „Climbing for Climate". Organisiert vom Netzwerk der Universitäten für nachhaltige Entwicklung (RUS) und dem italienischen Alpenverein (CAI), wollte man damit für die Auswirkungen des Klimawandels sensibilisieren, mit Blick auf die Ziele der UN-Agenda 2030. Die Freie Universität Bozen hat sich mit dem CAI Südtirol in St. Vigil am Enneberg an der Initiative beteiligt.
Wandern für das Klima: gestern nahmen rund zwanzig Professor*innen und Forscher*innen der unibz, EURAC Research und Vertreter des CAI an der Initiative „Climbing for Climate" im Naturpark Fanes-Sennes-Prags (UNESCO Welterbe Dolomiten) teil. Es ist dies die erste touristische Destination Südtirols, welche die globalen Kriterien für einen nachhaltigen Tourismus in sozialer, ökologischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht erfüllt und entsprechend mit dem internationalen GSCT-Nachhaltigkeitszertifikat ausgezeichnet worden ist.
Nachdem die Gruppe den Naturpark mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht hatte, gelangte sie nach rund eineinhalbstündigem Fußmarsch und einem Höhenunterschied von 430 Metern das auf 1.980 Metern gelegene Schutzhaus Fodara-Vedla. Dort begrüßten der Präsident des CAI Südtirol Carlo Alberto Zanella, Matteo Rubatscher vom Besucherzentrum Fanes-Sennes-Prags, Carlo Runggaldier von der Tourismusgenossenschaft St. Vigil in Enneberg und Prof. Johann Gamper, Prorektor für Forschung an der unibz, die Wandergruppe. Dem folgten Vorträge zur Biodiversität mit Bezug auf die Tierwelt (Chiara Paniccia, Eurac) und die Pflanzenwelt (Prof. Camilla Wellstein, unibz) sowie zum Tourismus in Zeiten des Klimawandels (Prof. Thomas Bausch, Kompetenzzentrum Tourismus und Mobilität der unibz). Beim Abstieg begeisterte Matteo Rubatscher die Gruppe mit ladinischen Sagen, was als Ausgangspunkt für Betrachtungen der ökologischen und kulturellen Nachhaltigkeit in der Wiege der ladinischen Kultur diente.
Teil des Treffens war der Austausch mit sechs italienischen Universitäten der wissenschaftlich-technischen Arbeitsgruppe für die Bergwelt (Tavolo Tecnico Scientifico per la Montagna - TTS), den Regionenministerin Mariastella Gelmini, eingerichtet worden war. Der gestrigen Veranstaltung werden dabei weitere zur nachhaltigen alpinen Entwicklung in ganz Italien folgen. Die Ministerin eröffnete den gestrigen Tag mit einer Videobotschaft für die sechs am Mountain Technical Table vertretenen Universitäten, gefolgt von einem Grußwort des CAI-Generalpräsidenten Vincenzo Torti.
Ziel der Veranstaltung war es, die wichtige strategische Allianz hervorzuheben, die von der TTS bis zur Expo 2020 in Dubai reichen wird, um innovative Lösungen für die Förderung und den Schutz von Berggebieten zu finden und die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.
„Das Online-Treffen der sechs Universitäten, zeitgleich auf verschiedenen Gipfeln, zeugt von der Dynamik des Wandels, mit der wir Entwicklungsstrategien für die italienischen Berge erarbeiten wollen, und dem Wunsch der einzelnen Mitglieder des TTS, in wirtschaftlicher, ökologischer und kultureller Sicht, zur Verbesserung der Lebensqualität in den Berggebieten beizutragen", erklärt Prof. Linda Osti, Mitglied der Arbeitsgruppe TTS.
„Wissenschaftliche Forschung im Bereich der Nachhaltigkeit ist für eine Region wie die unsere, deren Stärke in der Schönheit und Gesundheit ihrer Umwelt liegt, von großer Bedeutung", sagt Prorektor Prof. Johann Gamper. „Das zeigt sich auch daran, dass erst vergangene Woche die Mittel für 15 Forschungsprojekte an der Freien Universität Bozen bewilligt wurden, die alle im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen.“
vic/13.09.2021