Wirtschaftsinformatik: unibz organisiert internationale Konferenz
Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0, datengetriebene Geschäftsanalytik und Systems Engineering, dies sind die Kernthemen der International Conference on Business Informatics (IEEE CBI 2021). Sie findet in ihrer 23. Ausgabe vom 1. bis 3. September statt und wird von der Bozner Fakultät für Informatik organisiert.
Die IEEE Conference Series on Business Informatics zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen der führenden Experten im Bereich Wirtschaftsinformatik weltweit. Der Digitalisierungstrend auch in der Wirtschaft und die damit einhergehende enge Verflechtung zwischen Informationstechnologie und Wirtschaftswissenschaften wie Organisationslehre sind längst Alltag. Dies machen einige der einflussreichsten Unternehmen wie Booking, Netflix oder Airbnb längst vor, dreht sich ihr Kerngeschäft doch um die Verwaltung großer Datenmengen.
Aber auch Fertigungsunternehmen sind zunehmend datengesteuert: Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu steigern, müssen sie ihre Produktionsprozesse auf der Grundlage von Datenanalysen laufend anpassen. An diesem Punkt setzt die transdisziplinäre Forschung in der Wirtschaftsinformatik an. „Sie ermöglicht es uns, aufbauend auf bestehendem Wissen die digitale Transformation der Wirtschaft, die wir derzeit erleben, weiter voranzutreiben", betont Giancarlo Guizzardi, Professor an der Fakultät für Informatik und einer der Organisatoren.
Auf der online stattfindenden 23. IEEE CBI 2021 werden neueste theoretische und praktische Lösungen für die Herausforderungen der digitalen Revolution in Industrie und Fertigung vorgestellt. „Die CBI-Reihe hat sich als fruchtbarer Boden für effiziente Forschung und als Drehscheibe für multidisziplinäre Forschung erwiesen mit Beiträgen aus verschiedenen Disziplinen - Management, Organisationslehre, Ökonomie, Informationssysteme und Informatik - die alle zur Lösung komplexer Probleme beitragen können", fügt Guizzardi hinzu. „Die Konferenz bringt Forscher*innen und Expert*innen aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen, um Trends und neue Themen zu diskutieren und neue Synergien und Kooperationen anzustoßen."
Auf der diesjährigen Konferenz werden zwei Hauptredner erwartet: Ernie Davis, Professor an der New York University, einer der führenden Experten auf dem Gebiet des Commonsense Reasoning („gesunder Menschenverstand“); dieser Zweig der Informatik untersucht, wie Computer die menschliche Fähigkeit simulieren können, alltägliche Situationen zu beurteilen (z.B. die Absichten von Menschen oder die Beschaffenheit von Gegenständen); und Cesar A. Hildago, Professor an der Universität Toulouse. Davis wird seine Theorie vorstellen, dass Künstliche Intelligenz auch den „gesunden Menschenverstand“ berücksichtigen sollte und nicht nur die Verarbeitung riesiger Datenmengen. Hidalgo wird hingegen seine Forschungen zur wirtschaftlichen Komplexität erläutern, wonach die Komplexität der Produkte, die eine Volkswirtschaft hervorzubringen vermag, das Spiegelbild eines institutionellen, sozialen und wirtschaftlichen Kontextes darstellt, welches die Schaffung komplexer Netzwerke begünstigt. Letztere sind unabdingbare Voraussetzung für Innovation.
(vic)