Plädoyer für Förderung der sprachlichen Diversität in EU
Die Förderung der sprachlichen und kulturellen Diversität in der EU war vergangene Woche Thema eines öffentlichen Hearings des Europäischen Parlaments. Einer der drei Experten, der eingeladen wurde, um die EU-Parlamentarier*innen auf Basis von Best Practices und wissenschaftlichen Erkenntnissen für ein stärkeres gemeinschaftliches Engagement und solidere gesetzliche Garantien für Minderheiten einzustimmen, war der Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften Paul Videsott.
Der Professor für romanische Philologie und wissenschaftliche Leiter des Südtiroler Volksgruppen-Instituts unterstrich in seinen Ausführungen vor dem Petitions-Ausschuss des Parlaments, dass es in der Europäischen Union 24 offizielle Amtssprachen, aber 192 Minderheiten gibt. „Diese machen zwar nur 7 % der EU-Bevölkerung aus, tragen jedoch im Ausmaß von 89 % zur sprachlichen Vielfalt der EU bei.“ Der beste Weg zur Förderung der sprachlichen und kulturellen Diversität in der EU sei Gewährung von Autonomierechten, unterstrich der Linguist und Experte für Mehrsprachigkeit in Brüssel. „Nach dem Subsidiaritätsprinzip weiß man vor Ort am besten, welche Maßnahmen wichtig, sinnvoll und wirksam sind.“
(su)