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Freie Universität Bozen

Neue Labore am NOI Techpark vorgestellt
Vier große Labors wurden am NOI vorgestellt

Press releases

Neue Labore am NOI Techpark vorgestellt

Am heutigen Freitag wurden der Presse, Stakeholdern und Partnern die neuen Labore der unibz im Gebäude B5 des NOI Techpark vorgestellt. 4.500 Quadratmeter im Dienste der Forschung.

Ein wichtiger Schritt für die Forschung an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik und damit für die technologische und nachhaltige Innovation in den Bereichen Landwirtschaft, Automatisierung und Robotik, Industriehydraulik, grüne Energie, Landschaftsschutz und dem Schutz vor mit dem Klimawindel verbundenen Hochwasserrisiken. Denn das sind die wichtigsten Tätigkeitsbereiche der vier neuen Labore der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der unibz, die heute im Gebäude B5 des NOI Techpark offiziell eröffnet wurden. 

In den Eröffnungsreden unterstrichen Rektor Prof. Paolo Lugli und Direktor Günther Mathá, dass die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik mit den neuen Laboren über nach dem neuesten Stand der Technik eingerichtete Infrastrukturen verfügen. Damit würden neue Forschungslinien ermöglicht, mit denen noch besser auf die Bedürfnisse der Region und ihrer Unternehmen eingegangen werden kann. „Die Forschungsschwerpunkte der Labore decken sich mit den Zielen der Smart Specialisation Strategy der Provinz Bozen. Die verschiedenen Forschungsteams, die bereits heute auf nationalem und internationalem Niveau hervorragende Arbeit leisten, haben so die Möglichkeit, ihre Tätigkeitsfelder auszuweiten sowie die Zusammenarbeit mit Unternehmen und lokalen Institutionen zu verstärken.“


„Es ist uns eine große Freude, die vier neuen Labore der Freien Universität Bozen im NOI Techpark zu beherbergen“, unterstrich der CEO des NOI Techpark Ulrich Stofner, der auch in Vertretung von Landeshauptmann Arno Kompatscher an der Eröffnung teilnahm. „Mit ihrem Fokus auf angewandte Forschung entsprechen sie voll und ganz der Vision des NOI und erweitern unsere Forschungsinfrastruktur auf insgesamt 40 wissenschaftliche Labore, die Unternehmen für ihre Innovationsprojekte zur Verfügung stehen.“
Nach den Grußworten der Universitätsleitung und dem zeremoniellen Durchschneiden eines Bandes zur offiziellen Eröffnung der Labore führten die fünf verantwortlichen Professoren die Gäste durch die neuen Infrastrukturen, um ihre Forschungslinien und aktuellen Projekte vorzustellen.

Labor für die Entwicklung von Agrar-Umwelttechnologien
Unter der Leitung von Prof. Fabrizio Mazzetto, Professor für Mechanik und Agrarmechanik, werden in diesem Labor neue Technologien für Anwendungen in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Umweltsektor entwickelt. Die Schwerpunkte liegen dabei in folgenden Bereichen: Umwelteinflüsse von landwirtschaftlichen Tätigkeiten mit Schwerpunkt auf dem Einsatz von Pestiziden in Obstplantagen; Entwicklung von Smart Agriculture-Tools, also technologischen Lösungen für die Automatisierung von land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeiten sowie einer IT-gestützten Verwaltung von Unternehmen in diesem Sektor; Sicherheitstests von Landmaschinen, insbesondere hinsichtlich ihrer Stabilität in extremen Hanglangen; Energieeffizienz von Landmaschinen, auch solcher, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden. „In unserem Labor sind wir in der Lage, neue Technologien für den Agrar- und Umweltbereich zu untersuchen, zu testen, vorzuschlagen und zu entwickeln“, erklärt Prof. Fabrizio Mazzetto. Besonderes Augenmerk werde dabei auf die Zertifizierung sowie die besonderen lokalen Bedürfnisse im Bereich der Stabilität von Maschinen im steilen Gelände sowie der Kontrolle der Abdrift bei der Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln gelegt. „Wir bieten uns an, die Digitalisierung des Sektors im Sinne einer Präzisionslandwirtschaft zu begleiten“, so Mazzetto. Das Labor verfügt über einzigartige Messgeräte, um Maschinen in Originalgröße zu testen und kann damit sowohl für Forschungszwecke als auch für die Zertifizierung nach nationalen und internationalen Normen genutzt werden.

FIRST Lab (Field Robotics South Tyrol Lab)
Unter der Leitung von Prof. Renato Vidoni, Professor für Mechanik und Robotik und Karl Von Ellenrieder, Professor für automatische Steuerung und mobile Robotik, fungiert das Labor als natürliches Bindeglied zwischen der Forschung in den Bereichen Mechatronik, industrielle Automatisierung und Agrar-Umwelttechnologien. Die Gruppe forscht und entwickelt Anwendungen in den Bereichen Mechatronik und mobile Robotik für Outdoor-Aktivitäten, sprich in dynamischen und unstrukturierten Umgebungen. Konkret werden hier (halb-)autonome Maschinen und Roboter, die mit Menschen interagieren, Technologien zur Überwachung, Inspektion und Automatisierung sowie für Ernte- und Feldversuche in typischen Südtiroler Realitäten wie Hängen, Apfelanlagen, Gewächshäusern, Flüssen, Seen, Eis und Schnee entwickelt und durchgeführt. „Die Mission des FIRST Lab besteht darin, eine interdisziplinäre und angewandte Forschung an den Schnittstellen von Mechatronik, Robotik, Automatisierung und Agrar-Umwelttechnologien zu etablieren”, erklären Vidoni und von Ellenrieder. „Unsere künftige Arbeit hier am NOI Techpark wird in enger Zusammenarbeit mit den Klein- und Mittelbetrieben der Region ablaufen, um den Transfer von Technologien und Methoden, die wir hier entwickeln werden, zu fördern.”

Thermo Fluid Dynamics Lab
Unter der Leitung von Prof. Maurizio Righetti, Professor für Wasserschutzbauten, betreibt das Labor Forschung in strategischen Sektoren wie der Wasserkraftproduktion, zu Energieumwandlungsprozessen sowie in allen Bereichen, in denen dynamische Fluide eine Rolle spielen. Die Optimierung von Prozessen, die die Dynamik von flüssigen und gasförmigen Fluiden sowie von Feststoffen betreffen, wird über den Einsatz spezifischer experimenteller Techniken und fortschrittlicher numerischer Simulationssysteme erreicht. „Die Bedeutung des Labors für die Region basiert auf seiner Kompetenz, die öffentliche Verwaltung und Unternehmen bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen im Bereich der Hydraulik und Strömungsdynamik zu begleiten – sei es jene von allgemeinem Interesse oder spezifische unternehmerische Anforderungen”, unterstreicht Righetti. „Wir arbeiten beispielsweise mit Unternehmen zusammen, um die Energieproduktion aus Wasserkraft vor dem Hintergrund des Klimawandels zu optimieren, betreiben Versuche mit innovativen Turbinen oder haben Pilotprojekte mit Lokalverwaltungen zur Eindämmung hydrogeologischer Risiken laufen. Aus unserem Labor ist darüber hinaus das spinoff AIAQUA hervorgegangen, das kleinen und mittleren Betreibern eine saubere, umfassende und innovative Lösung für ein effizientes Management und eine intelligente Planung ihres Wassernetzes ermöglicht, ob für Trinkwasser- oder Bewässerungszwecke.“ 

Bioenergy & Biofuels Lab
Unter der Leitung von Prof. Marco Baratieri, Professor für technische Physik, wird in diesem Labor Forschung zur Energieproduktion aus Biomasse betrieben. Das Forschungsteam arbeitet in Bereichen wie der Charakterisierung von Biokraftstoffen und der Optimierung von Energieerzeugungsprozessen aus Biomasse, unter Verwendung traditioneller Verbrennungstechnologien sowie innovativer Prozesse wie Pyrolyse, Vergasung und hydrothermaler Prozesse. Die Versuchsmethoden beziehen sich auf die Entwicklung von Anlagen – von Pilotanlagen bis zu jenen in Originalgröße –, die im Bereich der kombinierten Produktion von Strom und Wärme sowie im Bereich Biokraftstoffe und Wasserstoff tätig sind. „Das Labor zielt darauf ab, holzige Biomasse sowie Reststoffe aus der Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung für die kombinierte Produktion von Energie, Brennstoffen sowie Materialien zu nutzen, die im Sinne einer Kreislaufwirtschaft nachhaltige und wiederverwertbare Alternativen zu vergleichbaren Produkten aus fossilen Quellen darstellen können“, so Baratieri.

Alle Projekte und Labore im Gebäude B5 werden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Operationelle Programm ESF 2014 -2020 “Investition in Wachstum und Beschäftigung“ der Autonomen Provinz Bozen finanziert. 

Im Bild v.l.n.r.: Karl von Ellenrieder, Renato Vidoni, Günther Mathá, Paolo Lugli, Ulrich Stofner, Andrea Gasparella, Maurizio Righetti, Fabrizio Mazzetto und Marco Baratieri.

(su)