Richard Lang, Professor und Direktor am Kompetenzzentrum für das Management von Genossenschaften, hat einen neuen Artikel in R&D Management veröffentlicht, zusammen mit Matthias Fink, Daniela Maresch, Ralph Richter und Georgios Chatzichristos.

Der Artikel bietet eine eingehende Analyse der genossenschaftlichen Produktion im Agrar- und Lebensmittelsektor mit dem Schwerpunkt auf der gemeinsamen Nutzung von Sachanlagen und Produktions-Know-how bei geringerer Abhängigkeit von Technologie. Damit ergänzt und bereichert der Artikel die aktuelle Debatte zu Geschäftsmodellen der Sharing Economy, die sich hauptsächlich auf kollaborativen Konsum und digitale Plattformen konzentriert hat.

Die in R&D Management publizierte Studie beleuchtet insbesondere Sharing-Praktiken entlang der Produktionswertschöpfungskette, an denen verschiedene Arten von Akteuren innerhalb und außerhalb der lokalen Gemeinschaft beteiligt sind. Diese Art der kollaborativen Produktion birgt das Potenzial für neuartige Ressourcenkombinationen, die notwendig sind, um Produkt- und Dienstleistungsinnovationen voranzutreiben. Gleichzeitig führen die Mobilisierung und Neukonfiguration gemeinsamer Ressourcen zwischen den Interessengruppen zu Synergien zwischen verschiedenen strategischen Ausrichtungen. Die genossenschaftliche Form ermöglicht Ambidextrie in der Interaktion zwischen Mitgliedern und Interessengruppen, was für die Entwicklung von Innovationen von Bedeutung ist.  Die vorgestellte Fallstudie trägt somit dazu bei, die Verbindung zwischen der Sharing Economy und der Innovationsliteratur facettenreicher zu gestalten, als sie lediglich auf die soziale Mission im Bereich des kollaborativen Konsums zu reduzieren.

Die vorgestellte Perspektive birgt weiteres ungenutztes analytisches Potenzial für ein besseres Verständnis von Innovationen in Sharing-Economy-Geschäftsaktivitäten in traditionelleren Wirtschaftssektoren, wie dem verarbeitenden Gewerbe.

Sie können den Artikel über diesen Link erreichen: http://doi.org/10.1111/radm.12679