Bozen wird Teil von EUniverCities, dem Netzwerk europäischer Universitätsstädte
EUniverCities hat die Kandidatur von Bozen und unibz angenommen. Seit diesem Jahr bilden die Landeshauptstadt und die Universität der Provinz Südtirol einen der Knoten im europäischen Netzwerk, das sich dem Austausch und der Verbreitung des Wissens, der Kompetenz und der Erfahrungen aus Kooperationen zwischen Städten und Universitäten verschrieben hat. Eine Entscheidung ganz im Sinne der EU-Strategie 2020 für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum, das Wissen, Innovation und Technologien einen hohen Stellenwert einräumt. Neben Südtirols Landeshauptstadt gehören dem Netzwerk noch weitere 13 mittelgroße Städte an: Innsbruck, Lausanne, Linköping, Lublin, Exeter, Gent, Aveiro, Magdeburg, Málaga, Norrköping, Parma, Timisoara und Trondheim.
Der Fokus der Netzwerkarbeit von EUniverCities liegt auf vier Bereichen: Förderung des gegenseitigen Lernens und des Wissensaustausches zwischen den Netzwerkpartnern; Stärkung der Governance und der Zusammenarbeit zwischen Städten und Universitäten; Ausbau des Netzwerkes; Verbreitung und Sichtbarmachen der Erfolge der Netzwerkarbeit.
„Die internationale Zusammenarbeit und der Aufbau von Netzwerken, die sich aus Realitäten verschiedener Länder zusammensetzen und den Vergleich, den Austausch und die Schaffung neuer Erfahrungen und Möglichkeiten ermöglichen, sind heute mehr denn je der richtige Weg, um uns als europäische Bürgerinnen und Bürger in einem globalen Szenario zu behaupten", sagte Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi.
„Mit dem Beitritt zum Netzwerk der EUniverCities setzen die Freie Universität Bozen und die Stadt Bozen ein bewusstes Zeichen. Fünfundzwanzig Jahre nach ihrer Gründung ist Bozen eine eigenständige Universitätsstadt, und das merkt man bereits, wenn man sich in der Nähe des Campus im Stadtzentrum bewegt. Studierende aus verschiedenen Teilen Europas sprechen miteinander ganz selbstverständlich auf Italienisch, Deutsch und Englisch und stellen eine Bereicherung für das Universitätsleben wie für die Stadt dar. Wir hoffen, dass die Teilnahme an diesem Netzwerk die Zusammenarbeit zwischen unibz und Bozen weiter erleichtern wird. Die Universität kann so viel an Wissen, kultureller Vitalität und Internationalität vermitteln. Auch die Stadt Bozen kann viel tun, um die Universitätsgemeinschaft willkommen zu heißen. Der heutige Tag ist der erste Schritt, aber wir freuen uns auf alle künftigen Herausforderungen, die wir gemeinsam stemmen werden“, erklärt die Präsidentin von unibz, Frau Prof. Ulrike Tappeiner.
„Eine der Best Practices, zu der wir uns bereits ausgetauscht haben, ist das Exeter Civic University Agreement (CUA), das der Universität eine führende Rolle bei der strategischen Planung von politischen Zielen wie dem nachhaltigen und integrativen Wachstum der Stadt und der Verwirklichung einer emissionsarmen Gemeinde zuerkennt", fügte Kabinettschefin Sabrina Michielli hinzu.
Das nächste konkrete Treffen des Netzwerks findet vom 15. bis 17. November in Innsbruck statt. Dort werden Vertreterinnen und Vertreter der Netzwerk-Partner, aber auch Studierende und Abgesandte lokaler Verwaltungen sowie öffentlicher und privater Einrichtungen über den Einfluss von Universitätsstädten auf die nachhaltige Stadtentwicklung sprechen. Der Fokus wird dabei auf die Themenfelder saubere Energie, nachhaltiges Wohnen und nachhaltige Gemeinde, nachhaltige Mobilität und Verkehr sowie Stadtplanung gelegt werden. Aus Bozen werden einige Studierende der Fakultät für Design und Künste in Begleitung von Prof. Kris Krois teilnehmen; außerdem werden Prof. Andrea Gasparella und der Forscher Giovanni Pernigotto mit einem Vortrag über Fernwärme sowie Prof. Stefania Baroncelli anwesend sein. Die Stadt Bozen wird bei der Veranstaltung von den Stadträtinnen Chiara Rabini und Sabrina Michielli sowie einigen Beamten vertreten.
„Auf Basis der in Innsbruck und von anderen Netzwerkpartnern bereits umgesetzten Kooperationsprojekte zwischen Städten und Universitäten werden wir sondieren und diskutieren, welche Chancen, Herausforderungen, Risiken und Vorteile eine Kooperation zwischen der unibz und der Stadt Bozen bringen kann“, erklärte Professorin Stefania Baroncelli. „Das Treffen zielt darauf ab, voneinander und miteinander zu lernen und besser zu verstehen, wie die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität in den Bereichen nachhaltige Stadtentwicklung, offene Raumnutzung, Mobilität, Wohnen und Studentenwohnheime, Wiederbelebung städtischer Räume, urbane Heizsysteme und öffentliche Räume besser strukturiert werden kann.”
(su)