Kostenminimierung und Prozessoptimierung mit „Process Mining”. Internationale Konferenz für Wissenschaft und Wirtschaft in Bozen
Die Konferenz ICPM 2022 wird von Prof. Marco Montali und dem KRDB Research Centre for Knowledge and Data der Fakultät für Informatik organisiert. Das Zentrum zählt zu den international führenden Forschungsgruppen im „Process Mining”, einer der bedeutendsten Innovationen im Bereich des Managements von Unternehmensprozessen, die in Wissenschaft wie Wirtschaft auf steigendes Interesse stößt. Besonders dabei ist das Zusammenspiel von Prozessmodellierung und -analyse sowie Data Mining, Künstliche Intelligenz und maschinellem Lernen.
„Process Mining” unterstützt Organisationen (Unternehmen wie öffentlichen Einrichtungen) auf Basis von Daten, die wie ein sprichwörtlicher digitaler Fußabdruck die Realität nacherzählen, schnellere und fundiertere Entscheidungen zur Prozessoptimierung zu treffen. „Process-Mining-Technologien ermöglichen es, Wissen aus den Log-Protokollen zu gewinnen, die täglich von IT-Systemen gespeichert werden. Somit können Prozesse in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen besser verstanden, analysiert und verbessert werden. Das steigende Interesse für ‚Process Mining‘ ist vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen: einerseits auf die umfangreichen Informationen, die es zu effektiven Prozessabläufen in der realen Welt liefern kann; zum anderen auf die Notwendigkeit, Unternehmensprozesse in einem wettbewerbsorientierten und disruptiven Umfeld zu optimieren“, erklärt Marco Montali, der an der Fakultät für Informatik im Bereich Daten- und Prozessmodellierung lehrt und forscht.
Dank dieser Technologien können beispielsweise die durchschnittlichen Produktions-, Bearbeitungs- oder Lieferzeiten verkürzt werden, womit die Effizienz steigt und Kosten sinken. Dabei geht es nicht nur um die alleinige Berechnung von Leistungsindikatoren, wie die durchschnittliche Zeit, um einen Prozess abzuschließen. „Process Mining“ erlaubt es, die Gründe zu verstehen, warum ein Prozess so lange dauert, also beispielsweise Engpässe oder Warteschlangen aufzuzeigen. Außerdem kann es eingesetzt werden, um Abweichungen von einem erwarteten Ablauf festzustellen und die Konformität von Prozessausführungen mit Regeln und bewährten Verfahren zu bewerten. Vor dem Hintergrund des starken Anstiegs der Energiepreise und aller damit verbundenen Kosten sind Process-Mining-Technologien ein umso wertvolleres Werkzeug. Aus diesem Grund wird im Rahmen der Konferenz ICPM 2022 ein ganzer Tag Unternehmen gewidmet, wobei der Fokus auch auf lokale Realitäten gelegt wird, um Unternehmer*innen und Führungskräften auf einem solchen Industry Day die Möglichkeit zu geben, sich direkt mit IT-Firmen auszutauschen, die anspruchsvolle Lösungen im Bereich „Process Mining“ anbieten. Auch der Austausch mit Unternehmen, die diese Technologien bereits erfolgreich für eine kontinuierliche Prozessoptimierung einsetzen, ist vorgesehen.
„Rund die Hälfte der 300 bis 400 Teilnehmenden, die alljährlich an dieser Konferenz teilnehmen, kommen aus der Industrie, dem Verkauf und der Beratung. Neben der Vorstellung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse soll die Veranstaltung den Raum für einen stärkeren Austausch zwischen Anwendender*innen, Entwickler*innen, Beratungsunternehmen sowie Forschenden über den aktuellen Stand der Technik im Bereich ‚Process Mining‘ eröffnen“, so Montali.
Der Industry Day findet am 26. Oktober statt. Alle interessierten Unternehmen können sich auf der Konferenz-Website einschreiben. https://icpmconference.org/2022/important-dates/
(su)