Skip to content

Freie Universität Bozen

Mission

text

Pflanzen sind den abiotischen und biotischen Gegebenheiten ihrer unmittelbaren Umwelt direkt ausgeliefert, weshalb der Gesundheitszustand einer Pflanze stark abhängig ist von der Fähigkeit sich laufend an die Umwelt anzupassen und Stress abzuwehren bzw. zu tolerieren. Die Pflanzengesundheit bestimmt somit auch die ökologische Fitness und landwirtschaftlichen Erträge, sei es hinsichtlich der Quantität wie auch der Qualität.

Viele Nutzpflanzen wurden wegen ihrer äußeren und inneren Merkmale der landwirtschaftlichen Produkte selektiert, während Pflanzeneigenschaften, welche die Pflanzengesundheit beeinflussen, in der Züchtung weniger Beachtung fanden. Somit wird bei vielen Nutzpflanzen eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung, das Überdauern extremer Temperaturen (z.B. Frost und Hitze) und die Abwehr von biotischen Schaderregern meist erst durch aufwendige agronomische Maßnahmen erreicht. Häufig sind genau diese Faktoren für beträchtliche Ernteausfälle verantwortlich. Mit dem anthropogenen Klimawandel verändern sich Umwelteinflüsse abiotischer und biotischer Natur rascher und Klimaextreme nehmen zu. In der Folge entstehen neue Herausforderungen für die Landwirtschaft und natürlichen Ökosystemen, insbesondere in alpiner Umgebung, wie in Südtirol, wo sich die Landwirtschaft auf viele unterschiedliche mikroklimatische Umweltbedingungen spezialisiert hat. Um in Zukunft eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft zu garantieren, ist es deshalb besonders wichtig zu verstehen, welche Mechanismen den Gesundheitszustand der Pflanzen beeinflussen und wie diese sich in zukünftigen Umweltsituationen verhalten werden. Weiteres ist es wichtig innovative Technologien zu entwickeln, um Stresssituationen für die Pflanzen besser zu erkennen und evtl. agronomische Maßnahmen gezielter einsetzen zu können.

Die unterschiedlichen mikroklimatischen Zonen in Südtirol bieten die einzigartige Möglichkeit in diesem „natürlichen Labor“ die Einflüsse des Klimawandels, aber auch eine Vielzahl anderer biotischer und abiotischer Stressfaktoren auf die Pflanze in Echtzeit zu studieren. Ziel ist es hierbei, Grundlagenforschung in der Pflanzen-Umweltinteraktion mit praxisrelevanten Forschungsprojekten zu kombinieren. Besonders die Synergien der unterschiedlichen biologischen und technischen Forschungsfelder bieten eine exzellente Möglichkeit, innovative Ansätze zur Förderung der Pflanzengesundheit und technologische Lösungen und Management Systeme im Agrarsektor zur Förderung dieser zu entwickeln.