Die Forschung innerhalb dieses Schwerpunkts befasst sich mit den Sprachen und der Mehrsprachigkeit in Südtirol. Sie verfolgt dabei drei Orientierungen:
- diejenige der Diachronie, verstanden als das Studium der internen und externen Entwicklungen von Sprachen;
- diejenige des Sprachgebrauchs, die einerseits den institutionellen Zusammenhängen und andererseits den gesprochenen Varietäten nachgeht und damit auch regionale, gemischte und nicht-Standard-Varietäten sowie Minderheitensprachen und Lokalsprachen, darunter insbesondere das Ladinische in den Blick nimmt;
- diejenige der Sprachpolitik und der Spracherziehung, unter besonderer Berücksichtigung der Lehr- und Lernprozesse vor allem im Kontext des Deutsch-, Italienisch- und Ladinischunterrichts aller Schulstufen und Schultypen; dies schließt vor allem die Auseinandersetzung mit Deutsch/Italienisch als Zweitsprache(n) mit ein sowie die spezifische dreisprachige Situation an den paritätischen Schulen.
Diese drei Punkte sind eng miteinander verzahnt: ihr Dreh- und Angelpunkt ist in der empirischen Forschung zum Sprachgebrauch begründet, die unterschiedlichen methodischen Ansätzen folgt. So bieten die Resultate der historisch-diachronen Forschung den Rahmen zur Interpretation des aktuellen, konkreten Sprachgebrauchs, andererseits kann die Forschung zur Sprachdidaktik und -erziehung nicht von den Erkenntnissen aus sprachwissenschaftlicher, soziolinguistischer und neurolinguistischer Sicht absehen.
Koordinatorin: Prof. Silvia Dal Negro